Montag, 5. Mai 2008

Partie de Campagne

Roger, Shinobu - ein Freund Rogers, Naturbursche und Outdoor-Freak - und ich fahren mit dem Mietauto aufs Land. Zuerst extrem enge Bergstraesschen, wo die bei uns so angesagten SUVs gleich zusammen packen koennten. Bei jedem Wagen der entgegen kommt, muss man anhalten und versuchen, aneinander vorbei zu kommen ohne den Wagen zu beschaedigen. Als wir das schaffen, kommen nach Miyamacho, ein Dorf, dass noch grossteils so aussieht wie zu Samurai-Zeiten. Haeuser mit dicken Reisstrohdaechern liegen wunderschoen in einem Tal. Beim Durchstreifen des Dorfes, sehen wir an einem Baechlein sogar eine Schlange, die sich ins Gebuesch rettet! Weiter geht's durch einen "experimental" Urwald. Das Experiment besteht darin, dass die Kyotoer Universitaet diesen Wald von der Prefaektur fuer 150 Jahre geleast hat, mit der Bedingung, darin nichts zu aendern oder zu bewirtschaften. Das ist grossartig. Das Straesschen, das hindurchfuehrt ist wieder von der engsten Sorte und man fuehlt sich in eine andere Zeit zurueck versetzt. Um dieses Gefuehl, das unbeschreibliche Licht und die Pflanzenpracht besser aufzunehmen halten wir an. Auf der Weiterfahren ueberquert irgendwann ein Affe die Fahrbahn. Jetzt fehlt nur noch der Baer! Zum Abendessen sind wir bei Taro eingeladen. Taro ist die andere Haelfte von Roger Walchs Duo und spielt Shakuhachi, eine japanische Bambusfloete. Mit seiner Familie, Frau und drei Maedchen, wohnt er in einem ehemaligen Altersheim. Also, ein Alter Mann ist noch da, aber etwas verwirrt. Als wir einparken steigt er tatsaechlich zu uns ins Auto und glaubt, wir kommen ihn abholen. In der Eingangshalle entdecken wir ein Maschinengewehr! Taro erklaert, dass es hier ziemlich viele Affen gibt - Planet of the Ape? - und er diese Waffe braucht, um sie zu vertreiben. Keine Panik, das MG ist eine Softgun, man schiesst mit Plastikkuegelchen. Die Wohnung, das Heim ist famos. Im Erdgeschoss die Schlafzimmer - momentan benutzen sie nur drei, da die restlichen noch voller Uebrigkeiten der verstorbenen Altersheimbewohner sind - oben eine grosse Kueche und ein riesiger Saal mit Fensterfront und Blick auf den See, der als Stube, Konzertraum, Spielzimmer, Schrein u.s.w. dient. Einziger Schwachpunkt dieser Habitat: die Pissoiranlage stinkt! Leider pisst es draussen - ohne Gerueche - und deshalb koennen wir nicht auf der Dachterasse mit der noch spektakulaererem Seesicht essen. Nach dem Dinner und einige Shochus (eine Art japanischer Vodka) spaeter, spielt Taro im Konzertsaal ein Stueck fuer mich auf der Shhakuhachi. Es heisst "Open Sky"...

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Lieber Franco,

kannst Du Dir nicht mal das gelbe Katzenplakat übersetzen lassen? Was ist da verbottttten??? Am besten häng's ab und bring's mit.

Weitergeniessen!

Brigitte