Atha / Muehlegg
Roger fuehrt mich am Dienstag Abend in seine Lieblingsbar "Atha", die von einem Steinbildhauer betrieben wird. Yasuo, so heisst er, ist nicht nur stolzer Besitzer eines Fiat 500 (nicht die Replika) sondern spricht erstaunlicher Weise auch sehr gut italienisch. So kann ich mich endlich ausfuehrlicher mit einem Japaner unterhalten.
Heute besuch ich neben meinem Lieblingspark ein Buddhistisches Berg-Kloster nordoestlich von Kyoto. Zuerst mit einem Schienenbus durch die Vororte. Danach umsteigen in eine Cable Railway, die extrem steil den Berg hinauf fuehrt. Erinnert mich an die alte Muehleggbahn in St.Gallen, die noch einen Fuehrerstand besass. Nochmals umsteigen in eine Seilbahn. In der Gondel sind wir nur zu dritt. Eine Mutter mit ihrer Tochter, scheinbar aus besserem Haus, denn beide tragen sie Kimonos aus edlen Stoffen. Endlich oben angekommen, bleibt noch ein Marsch von einer halben Stunde bis zur Klosteranlage. Riesig, mit diversen Tempeln und Rundblick ueber das Kyotoer Tal und einen abgelegenem See.
Zurueck in Kyoto such ich mein Velo vergebens. Die Stadtbehoerden haben es abgeschleppt weil ich es nicht ordnungsgemaess parkiert hatte. Japan, einzigartig: puenklichste Zuege, winkende Putzkolonnen, sauberste Bahnhoefe und Stadte freundlichste Leute klaglos funktionierende Infrastruktur aber eben auch ordnungsliebend und obrigkeitsglaeubig bis zur Fantasielosigkeit!