«Billyburg» aussen / «Billyburg» innen
Mit fast leerem Tank die Ausfahrt 124 der Autobahn nach Madrid genommen. Da ist nix, kein Dorf, kein Haus und vor allem keine Tankstelle! Nach ca. 15 Minuten taucht Huerta de la Obispalia und auf dem Hügel die «Billyburg» auf, imposant, mit romanischer Kirche davor. Der Burgherr (Billy) erwartet uns schon vor dem eisernen Eingangstor.
Bei Eintritt der Schock, die «Billyburg» erweist sich als veritable Ruine! Zum Teil eingestürzte Ställe, eingestürzte oder löchrige Wände. Decken, an denen nicht mal die Farbe mehr haftet da sie so feucht sind. Die Temperatur im Haus ist um die 12 Grad. Die Hühner die sich Billy haltet, haben den ganzen Innenhof verkackt! Au Kacke, und hier sollen wir eine Woche bleiben? Budaz und ich schlucken nur leer. Immerhin haben wir Einzelzimmer.
Am nächsten Tag beginne ich die Gegend zu erkunden, entdecke in der Ferne einen Turm und marschiere da hin. Guten Tag, ist dieses Spanien ein weites, weites karges windiges Land aber wunderbar. Billy erzählt des abends von seinen Hühnern und, dass ihm sein Hahn abhanden gekommen ist und es unerklärlich ist, da das Federvieh nirgends hin kann. Die einzige Möglichkeit sei, dass die Hühner ihn gefressen haben. Ja hallo! Kanibalenhühner? Da muss man aber aufpassen.
Da Billy etwas knapp an Wasser ist, hat er uns empfohlen draussen zu pinkeln. Also mach ich das in einem Teil des Hinterhofes an eine Mauer. Da ist ein Loch. In diesem Loch entdecke ich ein Hühnerskelett! Ja, das ist ja wohl der vermisste Hahn. «Billy, ich hab deinen Hahn gefunden!» - «Scheisse, du hast recht, das ist er tatsächlich.» Das arme Vieh ist da rein gehüpft und kam nicht mehr raus und ist verhungert!
Am Freitag marschiere ich zum nächstgelegenen Dorf, das etwa sechs Kilometer entfernt liegt. Hat schon mal jemand seinen Hintern mit Quarzsand reinigen müssen? Ist nicht zu empfehlen, glaubt mir! Um dieses unangenehme Gefühl loszuwerden, suche ich im Dorf eine Bar. Leider finde ich sie geschlossen vor, aber sie sieht wirklich so aus wie eine Bar und nicht so wie die in Billys Dorf, die nur ein Tresen in der Ecke einer Mehrzweckhalle ist. Da müssen wir mal abends hin. Diesen Abend aber gehen wir zum zweiten Mal Einkaufen und Essen in die nächstgelegene Stadt. Cuenca liegt eine gute halbe Autostunde entfernt. Eine schöne Stadt, mit ca. 50-tausend Einwohnern. Die Altstadt schmiegt sich an einem steilen Hang und ist sehr eng. Genug vom Lande…
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